Weltenergieverbrauch

Letztes Update im März 2011 nach dem Atomunfall in Fukushima, Japan als Folge des Tsunami am 11.3.2011.
2010 2050 2100
nicht erneuerbare Ressourcen: Öl 32.1% 6.5% 0.4%
Gas 22.1% 25.3% 3.8%
Kohle 27.8% 27.4% 2.6%
Uran 5.0% 0.0% 0.0%
Summe 86.9% 65.2% 39.5%
erneuerbare Ressourcen: Solarthermik 0.2% 4.8% 6.4%
Elektrizität aus Wasserkraft 2.4% 3.1% 3.5%
Elektrizität aus Solarzellen 0.0% 11.6% 50.7%
Wind 0.3% 10.3% 18.5%
Biomasse 10.1% 10.0% 9.5%
Geothermie 0.1% 0.9% 3.4%
Wellen und Meeresströmung 0.0% 0.0% 1.4%
Summe 13.1% 40.8% 93.2%
Energieträger / Energiespeicher Wasserstoff
Silizium
Speicherseen
Biomasse
Dies ist meine persönliche Prognose der Anteile von verschiedenen Energieträgern. Auf die Zahlen komme ich durch eine Mischung aus Nachforschungen, eigenen Überlegungen und Berechnungen.
Natürlich hängt der tatsächliche Verlauf von sehr vielen Faktoren ab, die alle mehr oder weniger unsicher sind.

Prognosen zum Weltenergieverbrauch

Nach dem Atomunfall im Atomkraftwerk Fukushima in Japan, ausgelöst durch einen Tsunami am 11. März 2011, drängt sich eine neue Bewertung des zukünftigen Primärenergiebedarfes auf.

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Dabei gehe ich von folgenden Annahmen aus:

  • Der Atomausstieg erfolgt aus politischen Gründen weltweit rascher als bisher angenommen.
  • In den nächsten Jahren kann ein erheblicher Anteil der Primärenergie durch Effizienzsteigerung eingepart werden. Beim Strom sind das unter anderen Standby-Vorschriften, bessere Regelkonzepte von Energie und LED-Technologie bei der Beleuchtung. Die Stromproduktion verbraucht heute allerdings nur etwa ein Viertel der Primärenergie. Die grössten Einsparungen sind in der Mobilität zu erwarten. Der Verbrauch an Treibstoffen wird daher trotz zunehmender Mobilität dank breitem Einsatz von Elektro- und Hybridkonzepten ab 2020 abnehmen.
  • Die Windenergie wächst bereits heute rasant. Der Zubau übersteigt alle anderen Produktionsanlagen für Elektrizität erheblich.
  • StromproduktionWeltweitPrognosen2011-300x212Der Anteil der Solarzellen (Fotovoltaik) an der Stromproduktion ist heute trotz rasantem Wachstum marginal. Bei den Solarzellen gibt es aber keine natürliche Beschränkung wie bei Wind- und Wasser, wo unter anderem begrenzte Platzverhältnisse den Ausbau begrenzen. Allein die Wüsten der Erde könnten leich das 1000-fache dessen produzieren, was heute weltweit gebraucht wird. Die Schwierigkeit besteht darin, eine entsprechende Industrie genügend schnell aufzubauen. Die gegenwärtigen Wachstumsraten von bis zu 50% jährlich müssen über 20 Jahre lang aufrecht erhalten werden, um langsam einen wesentlichen Anteil an der Primärversorgung zu liefern.
  • Die Stromproduktion wird überproportional ansteigen, da die nichterneuerbaren Energieformen zum grössten Teil durch Strom ersetzt werden (Beispiel Elektroauto). Siehe Bild rechts. Die Primärquellen für den Strom sind aber durchwegs erneuerbar.
Weitere Annahmen Die Welt wird keinem grossen Ereignis wie Krieg oder Naturkatastrophen ausgesetzt.
Die Wirtschaftliche Entwicklung kann aufrechterhalten werden. Das Wachstum wird aber nur in den Schwellenländern (China, Indien) hoch bleiben. In der Geschichte gibt es selten lange Perioden einer stabilen Wirtschaft. Noch seltener sind lange Perioden anhaltenden Wachstums.
Die Weltbevölkerung nimmt von heute 6,5 Mia. bis 2050 auf 9 Mia. zu und bleibt dann im weiteren Verlauf ungefähr konstant. Es gibt verschiedene Szenarien ab 2050. Eine Stabilisierung bei 9 Mia. liegt etwa im Mittelfeld.
Erdöl und Erdgas werden spätestens ab 2015 dem raschen Ansteigen des Weltenergieverbrauchs nicht mehr folgen können. Deshalb wird Energie insgesamt sehr viel teurer und Alternativen aber auch Sparmassnahmen werden konkurrenzfähig. Eine weise Politik würde diese Entwicklung voraussehen und die Energie schon heute langsam aber massiv teurer machen. Damit wäre auch ein Polster vorhanden, um rasche Preisausschläge abzufedern.
Technische Voraussetzungen und Annahmen Wasserkraft: Vom wirtschaftlich nutzbaren Teil wird bis 2100 fast 100% ausgenutzt. Heute sind es erst 30%.
Wind: Wird bis 2100 erst 60% vom möglichen Potential ausgenutzt. Das ist mehr als 100 mal mehr als heute.
Biomasse: Allein die landwirtschaftlichen Abfälle machen ca. 8000 TWh/a aus. Unter Verwendung von Energiepflanzen (ohne Dünger) und Nutzung von Wäldern etc. sind 37’000 TWh/a realistisch. 83’000 TWh/a wären möglich und 680’000 TWh/a wachsen jährlich nach. Bei der Biomasse gibt es einen grossen Graubereich, der in Statistiken schlecht zu erfassen ist. Denn in vielen Ländern wird das Holz einfach gesammelt.
Solarthermie: Wird in unseren Breiten noch oft unterschätzt. Es wird schon heute 30 mal mehr Sonnenenergie auf diese Weise gewonnen, als in Form elektrischen Stroms aus Solarzellen. Dies liegt auch auf der Hand, denn diese Energie ist über 10 mal billiger als Solarstrom.
Geothermie: Wird an Bedeutung zunehmen. An geigneten Standorten (Italien, Island, etc.) wird das Potential vermehrt ausgeschöpft. In Island werden die Häuser nur noch zu 1.5% mit Öl beheizt. 87% ist Geothermie.
Veränderungen auf der Verbraucherseite bis 2100 Die Energiepreise werden ein Niveau erreichen, wo sparsamer Umgang und Investitionen in hohe Wirkungsgrade auch wirtschaftlich interessant sein werden. Der Wirkungsgrad von der Primärenergie bis zu Nutzenergie liegt heute weltweit unter 30%!
Das Potential ist also riesig.
Die USA werden ihren Prokopfbedarf auf 50% von heute reduzieren. Damit würden sie immer noch gleich viel brauchen wie die Europäer heute.
Europa wird den heutigen Verbrauch pro Kopf um 25% senken. Ohne Komforteinbusse, sondern durch intelligente Energienutzung.
China und Indien wird den ProKopfVerbrauch vervierfachen. Damit liegt er immer noch bei 65% des heutigen europäischen Verbrauchs. Die beiden Länder werden aber von Anfang an einen viel höhere Anteil an erneuerbaren Energieformen haben.