Stell dir vor, auf einem See verdoppeln sich jede Nacht die Anzahl der Seerosen. Zehn Nächte, bevor der See voll mit Seerosen ist, gibt es erst ein paar versprengte Blumen, die etwa ein Tausendstel des Sees bedecken. Fünf Nächte vorher sind es etwa 3 Prozent, kaum merklich mehr. Jetzt wächst der See immer schneller zu. Zwei Nächte vorher sind bereits 25 Prozent der Wasseroberfläche bedeckt. Wesentlich nun für das exponentielle Wachstum ist der Umstand, dass die zweite Hälfte des Sees erst in der letzten Nacht zuwächst. Das Entscheidende geschieht am Schluss, nicht in der langen Periode davor.
An diesem Punkt sind wir heute mit der Bevölkerungsentwicklung. Vier Millionen Jahre oder etwa 150‘000 Generation hat es gedauert, bis die Menschen die Zahl von einer Milliarde erreichten. Das war etwa 1830. Aber nur 130 Jahre später waren es bereits drei Milliarden und nochmals 35 Jahre später, im Jahr 2000, bereits sechs Milliarden.
Die gute Nachricht: Die Geburtenraten sind überall auf der Welt massiv gefallen, so dass die weitere Zunahme fast ausschliesslich darauf zurück zu führen ist, dass die nun mal geborenen alle auch noch 80 bis 90 Jahre alt werden wollen. Ist diese Phase abgeschlossen, stabilisiert sich die Bevölkerung auf rund 10 Milliarden.
In dieser Zeit müssen wir also für weitere drei Milliarden Menschen Ressourcen, Nahrung und Energie beschaffen.
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