Eine klimataugliche Gesellschaft ist effizient …

… und darf/muss nicht mehr soviel erwerbsarbeiten!

Eine klimataugliche Gesellschaft muss viel effizienter sein, vor allem im Hinblick auf den Verbrauch von Ressourcen. Im Idealfall werden Stoffe nur noch benutzt und nicht mehr verbraucht oder verbrannt

Elektrizität erfüllt diesen Anspruch, da Kupferleitungen nicht abgenutzt werden. Selbst Batteriematerialien werden nicht verbraucht.

Eine solche effiziente Gesellschaft hätte auch weniger zu tun, weil eben viel Ineffizienz aus dem System entfernt wäre. Ineffizienz, die nicht zu unserem Wohlstand beiträgt, sondern im Gegenteil diesem oft sogar schadet.
Wenn wir uns nicht vom Narrativ der Vollerwerbsbeschäftigung lösen, werden wir das mit dem Klimawandel nicht hinbekommen. CO2-Absenkpfade werden zur Makulatur. Denn jeder Effizienzfortschritt würde sofort von neuen “Innovation” aufgefressen werden müssen, damit alle vollerwerbsbeschäftigt bleiben können.

Ein Lösungsansatz wäre, dass wir endlich aufhören, nur bezahlte Arbeit als wertvoll für den Wohlstand zu zählen. Wenn wir der unbezahlte Arbeit mehr Wertschätzung entgegen bringen, bleiben wir vielleicht sogar vollbeschäftigt, aber nicht mehr unbedingt vollbezahlt. Um einen Ausgleich zwischen bezahlten und unbezahlten Beiträgen am Gemeinwohl zu schaffen, könnte sich ein geeignet konstruiertes Grundeinkommen anbieten.

 

Kostenoptimierung zwecks Verschwendung?

Warum müssen PV-Anlagen rentieren, Autos jedoch nicht?

Bildquelle: IBC SOLAR Carports

In den Nullerjahren war ich mal zu einem Businesslunch in kleinem Kreise eingeladen. Die meisten Herren, Damen waren keine anwesend, waren um Grössenordnungen reicher als ich. Irgendwann kamen wir auf Solarenergie zu sprechen. Einige meinten, das würde leider nicht rentieren. Ich schaute kurz in die Runde und meinte, als ich vorher über den Parkplatz gelaufen sei, hätte ich auch nicht den Eindruck gehabt, dass sich diese Fahrzeuge rentieren würde. Eigentlich ginge es doch nur darum, von A nach B zu kommen und da täte es doch auch ein 2CV. Die darauf folgenden Lacher zeigten, dass sich die Besitzer der luxuriösen Limousinen ertappt fühlten.

Die meisten Leute machen sich über die Wirtschaftlichkeit ihres Autos kaum Gedanken. Wenn das Auto über 90% der Zeit auf einem Parkplatz steht, sagt niemand “wir haben Benutzungspotential verschwendet”.
Warum argumentiert man bei Energieanlagen in dieser Beziehung auf den Euro genau? Da heisst es, man hätte Solar- und Windstrom vernichten müssen (in Wirklichkeit hat man bestenfalls nicht geerntet, was man hätte ernten können). Und noch immer werden PV-Anlagen aus diesen Überlegungen nur auf einem Drittel des Daches gebaut, “weil es sonst nicht rentiert”.
Bisher waren Solarzellen derart teuer, dass diese Überlegungen durchaus berechtigt waren. Heute sind wir jedoch in einem Kostenbereich angekommen, wo eine deutliche Überdimensionierung, welche die Winterabdeckung priorisiert statt der Kostenoptimierung, die Norm werden sollte.

Damit würde sich das Speicherproblem zu einem grossen Teil auf Kurzzeitspeicher reduzieren. Eine etwa dreifach dimensionierte Anlage würde auch im Januar genug Energie für Heizung und Elektroautos erzeugen. Übrigens beides Verbraucher, die nicht zu einer bestimmten Zeit laufen bzw. geladen werden müssen, sondern vorwiegend dann, wenn PV-Strom zu Verfügung steht (angebotsgesteuert). Den Rest übernehmen die Kurzzeitspeicher, Batterien im Tagesbereich, Stauseen im Wochenbereich. Im Übrigen würde es nicht viel kosten, würde man im Sommer die Rückspeiseleistung bei solchen Anlagen deckeln (auf eine bestimmte Leistung begrenzen, die unterhalb der möglichen Spitzenleistung zur Mittagszeit ist, um Überschüsse im Netz zu vermeiden). Schliesslich gibt es auch im Sommer viele trübe Tage, wo sich die Überdimensionierung in einem höheren Autonomiegrad auszahlt.

Reale tägliche Angebotsschwankungen erneuerbarer Energien. Die rote Linie symbolisiert den Verbrauch. In der Realität schwankt dieser auch und kann in gewissen Grenzen sogar dem Angebot nachgeregelt werden (Angebotssteuerung). Im dargestellten Fall wird nur selten genügend erneuerbare Energie erzeugt, nur an windigen Tagen mit gleichzeitig genug Sonne.
Die gleichen Daten, wenn das doppelte an EE installiert wäre; täglich reichen die EE den Stromkonsum für ein paar Stunden zu decken. Die Lücken sind kleiner und die Überschüsse (oberhalb der roten Linie) reichen, um via Kurzzeitspeicher die Lücken (weisse Flächen unterhalb der roten Line) zu füllen.

Wie dieser Sachverhalt interpretiert und umgesetzt wird, hat einen grossen Einfluss darauf, in welchem Umfang und bei welchen Anwendungen P2X (Power-to-X) als Saisonspeicher notwendig wird. Vielleicht entscheidet sich das auch wirtschaftlich, denn es dürfte billiger sein, für den Hauptanteil der Angebotslücken die PV- und Wind-Anlagen zu überdimensionieren und nur für den letzten Rest sowie für schwierige Themen (zum Beispiel Treibstoff für Flugzeuge) P2X einzusetzen. Eine deutlich höhere Einspeisevergütung in den vier dunkelsten Wintermonaten könnte hier die richtigen Signale setzen.

Vielleicht habe ich auch etwas übersehen: Konsum ist ja gleichzusetzen mit der Vernichtung von materiellen Werten. Konsum scheint uns Befriedigung zu verschaffen. Daher sind die Kosten sekundär, jedenfalls solange wir es uns leisten können. Die überteuerten Autos auf dem eingangs erwähnten Parkplatz gehören zu diesem Konsum. Das wird daran liegen, weil Konsum auch immaterielle Werte schafft: Prestige, Genuss, Freude, Gesundheit oder einfach: Wohlstand.
Die Produktion, also das Schaffen von Werten, soll hingegen so günstig wie möglich sein. PV-Anlagen gehören in diese Kategorie. Und so wird jeder Euro zweimal umgedreht.
Ein positives Konsumerlebnis kann auch sein, mit selbst erzeugtem Strom das Haus zu heizen, das Duschwasser zu erwärmen und das Elektroauto zu laden. Dann darf eine PV-Anlage vielleicht doch ein bisschen mehr kosten!

Eine deutliche Überdimensionierung von entsprechenden Anlagen ist sowieso notwendig, wenn wir aus Überschüssen den viel propagierten erneuerbaren Wasserstoff erzeugen wollen. Solange nämlich noch Kohle- und Atomkraft im europäischen Stromnetz hängen, sind wir noch sehr weit vom grünen Wasserstoff entfernt und er bleibt eine teure Illusion.

 

 

 

“Wir riskieren den Fortbestand unserer Zivilisation”

“Wir sind ganz nahe an einem Notfall, weil wir fast keine Eingreifzeit mehr haben”, sagt Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber. Die Lebensbedingungen würden sich fundamental verschlechtern, falls die Erderwärmung unkontrollierbar wird – durch Kippelemente. Wir stellten sie in einer Serie vor – Teil 12 und Schluss.

Quelle: “Wir riskieren den Fortbestand unserer Zivilisation”

CO2-Konzentration nimmt rascher zu

Die Kohlendioxid-Konzentration in der Luft erreichte 2013 erstmals in der Menschheitsgeschichte 400 ppm. Besorgniserregend dabei ist, dass auch die jährliche Zunahme immer noch zunimmt. Von einer Trendumkehr sind wir entsprechend weit entfernt.

Gleichzeit warnen Wissenschaftler, dass ohne sofortige und deutliche Trendwende das Klimaziel von maximal 2 Grad Erwärmung nicht zu halten ist.

Hier kann man die aktuellen CO2-Werte jederzeit verfolgen.

Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft – swisscleantech

Einleitung 12 Schritte auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft Das Pariser Klimaabkommen definiert das Ziel: Wir müssen den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad Celsius, wenn möglich unter 1,5 Grad halten. Damit dies möglich wird, muss die Welt kurz nach 2050 CO2-neutral sein – so lautet der eindeutige Befund der Klimaforschung. Das heisst: Es… Weiter »

Quelle: Der Weg in eine klimafreundliche Zukunft – swisscleantech