Chrematistik

Chrematistik ist die Kunst, Reichtum zu erlangen.

Gemäss Wikipedia ist Chrematistik die Kunst, Reichtum zu erlangen. Und sonst? Nichts!

Obwohl der Begriff kaum bekannt, ist Chrematistik doch genau das, was jeden Tag passiert. Es gibt nur wenige Firmen, denen Wirtschaften im Sinne einer genügenden Versorgung der Gesellschaft mit Güter und Dienstleistungen ein echtes Anliegen ist. Wirtschaften ist meist nur ein Mittel zum Zweck, reicher und mächtiger zu werden.

Nun kann man das den Firmen nicht unbedingt zum Vorwurf machen, denn wenn sie Chrematistik nicht mindestens so erfolgreich betreiben wie ihre Konkurrenz, sind sie über kurz oder lange nicht mehr da.

Dieser Konkurrenzdruck führt zu Wachstum und Wohlstand, jedoch auch zu Wachstum weit über unseren Bedarf hinaus, zum Überfluss und zur Verschwendung. Aber auch zu Stress, Krankheit und letztlich zur Ausbeutung unserer Lebensgrundlagen. 

Dabei ist gerade die Ausbeutung der Natur ein probates Mittel, um noch reicher zu werden. Ebenso ist es mit ineffizienten Prozessen auf gesellschaftlicher Ebene. Beispielsweise wenn wir Erdöl aufwendig in der Tiefsee oder durch Fracking gewinnen, es in Raffinerien aufarbeiten, um die halbe Welt schippern, nur um es dann höchst ineffizient in komplizierten Fahrzeugen zu verbrennen, gibt es unterwegs eine lange Kette von Profiteuren, die absolut kein Interesse daran haben, Politiker, die um Arbeitsplätze fürchten eingeschlossen, Mobilität viel einfacher zu betreiben, nämlich mit Energie vom eigenen Hausdach. Das schliesst nicht aus, dass jeder Akteur in dieser ineffizienten Kette seinen eigenen Prozess so effizient wie möglich gestaltet. Er will ja seinen Profit an der gesellschaftlichen Ineffizienz so gross wie möglich machen.

Bildquelle: chappatte.com

Der “Motor” der Chrematistik hat uns den Wohlstand beschert, aber auch die Schwächeren ausgenutzt und an den Rand gedrängt. Einige Gesellschaften haben längst ein Niveau erreicht, bei dem das “besser zu sein wie die anderen” nicht mehr viel Sinn ergibt, sondern es lässt lediglich das Hamsterrad immer noch schneller drehen.

Wie paradox ist das denn? Wir hätten Wohlstand, müssen uns aber gerade deshalb immer mehr abhetzen? Nicht nur haben wir kaum Zeit, den Wohlstand zu geniessen, sondern wir ruinieren dabei auch noch den Planeten!

Wie können wir dieses Paradox auflösen?

Ein wesentlicher Schlüssel dazu ist, dass wir Ökonomie nicht mehr vom Arbeitsplatz her denken, sondern von den Bedürfnissen. Was wir brauchen sind nicht Arbeitsplätze und Mindestlöhne, sondern eine garantierte Grundversorgung.

Die Politik will möglichst viele Arbeitsplätze. Dies ist aber ein eklatanter Widerspruch zu einer möglichst effizienten Gesellschaft, nämlich mit möglichst wenig Ressourcen die Versorgung sicherzustellen.

Als Ergebnis müssen wir auch die Arbeitszeiten massiv reduzieren. Mit 50% der heutigen Arbeitszeit könnte man die Bevölkerung leicht auf hohem Niveau versorgen.

 

Quellen: