Saudi-Arabien bereitet einen spektakulären Strategieschwenk vor: Das Königreich will den größten Staatsfonds der Welt schaffen – und seine Abhängigkeit vom Öl binnen 20 Jahren drastisch reduzieren.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
Fakten im Kontext
Saudi-Arabien bereitet einen spektakulären Strategieschwenk vor: Das Königreich will den größten Staatsfonds der Welt schaffen – und seine Abhängigkeit vom Öl binnen 20 Jahren drastisch reduzieren.
Quelle: SPIEGEL ONLINE
Das Potential der Energieerzeugung im Meer ist enorm und soll die Kapazität von zwölf Kernkraftwerken erreichen.
Quelle: Ein tänzelnder Lenkdrachen unter Wasser liefert Strom
Letztes Update im März 2011 nach dem Atomunfall in Fukushima, Japan als Folge des Tsunami am 11.3.2011. | ||||
2010 | 2050 | 2100 | ||
nicht erneuerbare Ressourcen: | Öl | 32.1% | 6.5% | 0.4% |
Gas | 22.1% | 25.3% | 3.8% | |
Kohle | 27.8% | 27.4% | 2.6% | |
Uran | 5.0% | 0.0% | 0.0% | |
Summe | 86.9% | 65.2% | 39.5% | |
erneuerbare Ressourcen: | Solarthermik | 0.2% | 4.8% | 6.4% |
Elektrizität aus Wasserkraft | 2.4% | 3.1% | 3.5% | |
Elektrizität aus Solarzellen | 0.0% | 11.6% | 50.7% | |
Wind | 0.3% | 10.3% | 18.5% | |
Biomasse | 10.1% | 10.0% | 9.5% | |
Geothermie | 0.1% | 0.9% | 3.4% | |
Wellen und Meeresströmung | 0.0% | 0.0% | 1.4% | |
Summe | 13.1% | 40.8% | 93.2% | |
Energieträger / Energiespeicher | Wasserstoff | |||
Silizium | ||||
Speicherseen | ||||
Biomasse | ||||
Dies ist meine persönliche Prognose der Anteile von verschiedenen Energieträgern. Auf die Zahlen komme ich durch eine Mischung aus Nachforschungen, eigenen Überlegungen und Berechnungen. Natürlich hängt der tatsächliche Verlauf von sehr vielen Faktoren ab, die alle mehr oder weniger unsicher sind. |
Nach dem Atomunfall im Atomkraftwerk Fukushima in Japan, ausgelöst durch einen Tsunami am 11. März 2011, drängt sich eine neue Bewertung des zukünftigen Primärenergiebedarfes auf.
Dabei gehe ich von folgenden Annahmen aus:
Weitere Annahmen | Die Welt wird keinem grossen Ereignis wie Krieg oder Naturkatastrophen ausgesetzt. | |
Die Wirtschaftliche Entwicklung kann aufrechterhalten werden. Das Wachstum wird aber nur in den Schwellenländern (China, Indien) hoch bleiben. | In der Geschichte gibt es selten lange Perioden einer stabilen Wirtschaft. Noch seltener sind lange Perioden anhaltenden Wachstums. | |
Die Weltbevölkerung nimmt von heute 6,5 Mia. bis 2050 auf 9 Mia. zu und bleibt dann im weiteren Verlauf ungefähr konstant. | Es gibt verschiedene Szenarien ab 2050. Eine Stabilisierung bei 9 Mia. liegt etwa im Mittelfeld. | |
Erdöl und Erdgas werden spätestens ab 2015 dem raschen Ansteigen des Weltenergieverbrauchs nicht mehr folgen können. Deshalb wird Energie insgesamt sehr viel teurer und Alternativen aber auch Sparmassnahmen werden konkurrenzfähig. | Eine weise Politik würde diese Entwicklung voraussehen und die Energie schon heute langsam aber massiv teurer machen. Damit wäre auch ein Polster vorhanden, um rasche Preisausschläge abzufedern. | |
Technische Voraussetzungen und Annahmen | Wasserkraft: Vom wirtschaftlich nutzbaren Teil wird bis 2100 fast 100% ausgenutzt. Heute sind es erst 30%. | |
Wind: Wird bis 2100 erst 60% vom möglichen Potential ausgenutzt. Das ist mehr als 100 mal mehr als heute. | ||
Biomasse: Allein die landwirtschaftlichen Abfälle machen ca. 8000 TWh/a aus. Unter Verwendung von Energiepflanzen (ohne Dünger) und Nutzung von Wäldern etc. sind 37’000 TWh/a realistisch. 83’000 TWh/a wären möglich und 680’000 TWh/a wachsen jährlich nach. | Bei der Biomasse gibt es einen grossen Graubereich, der in Statistiken schlecht zu erfassen ist. Denn in vielen Ländern wird das Holz einfach gesammelt. | |
Solarthermie: Wird in unseren Breiten noch oft unterschätzt. Es wird schon heute 30 mal mehr Sonnenenergie auf diese Weise gewonnen, als in Form elektrischen Stroms aus Solarzellen. Dies liegt auch auf der Hand, denn diese Energie ist über 10 mal billiger als Solarstrom. | ||
Geothermie: Wird an Bedeutung zunehmen. An geigneten Standorten (Italien, Island, etc.) wird das Potential vermehrt ausgeschöpft. | In Island werden die Häuser nur noch zu 1.5% mit Öl beheizt. 87% ist Geothermie. | |
Veränderungen auf der Verbraucherseite bis 2100 | Die Energiepreise werden ein Niveau erreichen, wo sparsamer Umgang und Investitionen in hohe Wirkungsgrade auch wirtschaftlich interessant sein werden. | Der Wirkungsgrad von der Primärenergie bis zu Nutzenergie liegt heute weltweit unter 30%! Das Potential ist also riesig. |
Die USA werden ihren Prokopfbedarf auf 50% von heute reduzieren. Damit würden sie immer noch gleich viel brauchen wie die Europäer heute. | ||
Europa wird den heutigen Verbrauch pro Kopf um 25% senken. | Ohne Komforteinbusse, sondern durch intelligente Energienutzung. | |
China und Indien wird den ProKopfVerbrauch vervierfachen. Damit liegt er immer noch bei 65% des heutigen europäischen Verbrauchs. | Die beiden Länder werden aber von Anfang an einen viel höhere Anteil an erneuerbaren Energieformen haben. |
Chinese auto maker Chery likes to keep things local. It chose last year’s Beijing Auto Show as the place to unveil its original (in more than one sense) Ant concept, and it’s taken to Shanghai to show off the iAuto Ant 2.0.
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Stell dir vor, auf einem See verdoppeln sich jede Nacht die Anzahl der Seerosen. Zehn Nächte, bevor der See voll mit Seerosen ist, gibt es erst ein paar versprengte Blumen, die etwa ein Tausendstel des Sees bedecken. Fünf Nächte vorher sind es etwa 3 Prozent, kaum merklich mehr. Jetzt wächst der See immer schneller zu. Zwei Nächte vorher sind bereits 25 Prozent der Wasseroberfläche bedeckt. Wesentlich nun für das exponentielle Wachstum ist der Umstand, dass die zweite Hälfte des Sees erst in der letzten Nacht zuwächst. Das Entscheidende geschieht am Schluss, nicht in der langen Periode davor.
An diesem Punkt sind wir heute mit der Bevölkerungsentwicklung. Vier Millionen Jahre oder etwa 150‘000 Generation hat es gedauert, bis die Menschen die Zahl von einer Milliarde erreichten. Das war etwa 1830. Aber nur 130 Jahre später waren es bereits drei Milliarden und nochmals 35 Jahre später, im Jahr 2000, bereits sechs Milliarden.
Die gute Nachricht: Die Geburtenraten sind überall auf der Welt massiv gefallen, so dass die weitere Zunahme fast ausschliesslich darauf zurück zu führen ist, dass die nun mal geborenen alle auch noch 80 bis 90 Jahre alt werden wollen. Ist diese Phase abgeschlossen, stabilisiert sich die Bevölkerung auf rund 10 Milliarden.
In dieser Zeit müssen wir also für weitere drei Milliarden Menschen Ressourcen, Nahrung und Energie beschaffen.
Sehen Sie hier einen unterhaltsamen Videovortrag von Hans Rosling zu diesem Thema: